Brock Zeman fällt aus !!!!!!!!!!!!

24
Mai 2016
Dienstag

Der Kanadische Troubadour endlich mal in der Weiten Welt, dachte ich…

Der aus dem kanadischen Carleton Place, Ontario, stammende Songwriter Brock Zeman liefert auf seinen CD´ hochmelodische, textlich intelligente und humorvolle sowie mit einiger instrumenteller Finesse ausgestattete Musik ab, die richtig Spaß bereitet. Sowohl die Eingängigkeit und Struktur seiner Songs als auch seine gesanglichen Fähigkeiten wissen auf ganzer Linie zu überzeugen.

Brock Zeman bietet eine Mischung aus melodischen Rocksongs, die mal geradlinig (Richtung Stones, ) durchgezogen werden oder z. T. mit Roots- (Chris Knight & Co.), Country- (Bobby Pinson, The Great Divide / Mike McClure) und auch ganz entfernt mit etwas Rockabilly-Elementen (aber wirklich nur hauchzart, Marke Brian Setzer, typischer Retro-Klang der Gibson-Gitarre bei Stücken wie „Push Them Stones“ oder dem bluesig angehauchten „Claws“) modifiziert werden.

Sein Gesang erinnert mich manchmal auch an den von Mick Jagger, sodass teilweise die o. a. ’stoneske‘ Note ins Spiel kommt. Oft allerdings auch an die kauzige Manier eines Bobby Pinson, einer der gefragtesten Songschreiber in Nashville, der ab und zu auch mal selber musikalisch zulangt. In einem anderen, englischsprachigen Review wird er sogar mit einem jungen Tom Waits verglichen. Mein persönlicher Favorit unter den durchgängig guten Songs ist das wunderbar eingängige und mit vielen schönen Gitarren (herrliches Southern-inspiriertes E-Solo), Piano und Hammond bestückte „Criple Crown“. Ein exzellenter Ohrwurm, Carl Carlton lässt hier grüßen.

Insgesamt liefert Brock Zeman, der auch andere Künstler produziert, überzeugende und sympathische Alben ab, das eigentlich eine große Zuhörerschaft verdient hätte. Echter, überraschender Qualitätsstoff aus Kanada (wie so oft…)

Schon sein elftes Album hat der kanadische Songwriter Brock Zeman veröffentlicht. Doch selbst in seiner Heimat hat er es geschafft, unter dem Radar zu bleiben. Allerdings hat man wirklich was verpasst, wenn die anderen zehn Alben so gut waren, wie es die aktuelle Scheibe ist.

Das Leben ist eine Illusion meint Zeman in „Walking In The Dark“. Vielleicht ist das manchmal die sinnvollere Annahme. Denn die Welt, die der Songwriter hier malt, ist düster und lässt wenig Raum zum behaglichen Dahinträumen. In den Songs wird gekämpft, geschwitzt und nicht gejammert sondern unwillig geknurrt: Schon klar, dass hier die reflexartigen Verweise auf den jungen Tom Waits kommen (kanadische Kollegen meinen, der Vergleich träfe mittlerweile auf den Großteil der Folkrockszene des Landes zu). Nicht nur von der Stimme her, auch die Welt ist ähnlich wie die Kneipen von Tom Waits vor seiner Kanonisierung. Oder meinethalben kann man hier auch auf Bukowski und andere Lyriker verweisen.

Die Musik dazu ist mal harter Americana, mal Talking Blues oder rotziger Rock, nur manchmal werden konventionellere Country-Klänge herangezogen. So bleibt das Album spannend von Anfang bis Ende.

Erstmals Live in der Eppsteiner Wunderbar…

www.brockzeman.com