Chris Smither: Roots, Blues & Songwriting / USA

03
Jun 2015
Mittwoch

CHRIS SMITHER- Folker – Blueser – Songwriter  –  erstmals Live in Eppstein

3.6.015  20:00 Chris Smither / Rootsmusic / USA

Eines von nur 2 Konzerten in Deutschland !!

Am Mittwoch, dem 3.6.15 um 20:00

CHRIS SMITHER

„50 Years – Still On The Levee“-Tour

Chris Smither, geb. 1944, ist eine der ganz großen Legenden unter den berühmten American Singer/Songwritern neben Guy Clark, Townes van Zandt oder John Hammond der im Folkblues beheimatet ist. 1944 geboren brachte er soeben sein eigenes Jubiläumsalbum auf den Markt und ist plötzlich in aller Munde.

Mit Mississippi John Hurt fing alles bei ihm an. 1970 das erste Album, eine rege Zusammenarbeit mit Bonnie Raitt, die ihn einst als ihren „personal Eric Clapton“ bezeichnete. Es folgten viele schwierige Jahre ehe er 1998 auf der „Monsters of Folk“-Tour wieder für Aufsehen sorgte neben Dave Alvin, Tom Russell und Ramblin´ Jack Elliott. Für den Film „Der Pferdeflüsterer“ nahm Emmylou Harris einen seiner Songs auf und machte ihn einem breiteren Publikum bekannt. Selbst Diana Krall coverte einen Song von ihm und 2012 wurde sein Album „Hundred Dollar Valentine“ im britischen MOJO Magazin mit der höchsten Wertung (5 Sterne) geadelt.

Nun würdigt die DCD „Still On The Levee“, erschienen 2014, mit Neuinterpretationen seiner größten Songs seine 40 Jahre als Songschreiber.

CHRIS SMITHER ist für Amerikas Musikbusiness „a national treasure“ und einer der bedeutendsten Songschreiber und Gitarristen, der nur 2 Konzerte in Deutschland geben wird.

50 Jahre ist Chris Smither als Sänger und Songschreiber gut angekommen. Seine Songs sind unter anderen von Bonnie Raitt, Emmylou Harris und Diana Krall eingespielt, und er selbst hat über 20 Veröffentlichungen hinter sich.

Smither ist schwer zu kategorisieren. Immer gibt es deutliche Bluesanklänge bei ihm, während seine Texte intelligent, witzig und gelehrt sind. Wurzeln in Americana und Country sind eindeutig Teil seiner Historie. Für dienjenigen, die diesen Mann noch entdecken können, dient dieses prächtige Album als tolle Einführung in Smither und seine Musik.
Mit 25 Liedern, jedes eine zeitgenössische und moderne Reinterpretation seiner eigenen Songs, ist „Still On The Levee“ eine wundervolle Veröffentlichung mit vielen seiner besten Songs:

Lola, Leave The Light On, No Love Today, Seems So Real und das rockende Love You Like A Man (dessen Coverversion von Bonnie Raitt berühmt wurde) – finden sich alle in der Liste.

Die neuen Arrangements basieren stark auf Smithers‘ typischen Gitarren-Picking und dem durch sein Fußstampfen gelegten Shuffle-Rhythmus. Aber sie beinhalten auch mehr Keyboards als üblich und bringen so einen erfrischend neuen Sound in viele der altbekannten Nummern.

Hier Video´s zum Reinhören/fühlen :

Hier habe ich eine schöne Kolumne aus der SZ gefunden,die ich euch nicht vorenthalten wollte.

20. Januar 2015, 15:49 Uhr

Retrokolumne Anwärter auf das Pop-Pantheon

Alte Lieder neu eingespielt: Auf „Still on the Levee“ sind 25 Songs, die die Lebensleistung von Chris Smither verdeutlichen.

(Foto: Signature (Cargo Records))

Nicht einmal Musikkritiker können jeden Titel kennen. Umso schöner ist es da, wenn sie positiv überrascht werden: etwa vom surfenden Songwriter Chris Smither .

Von Karl Bruckmaier

Die größte Sünde, die man als Popkritiker begehen kann, ist Überheblichkeit: zu meinen, man kenne bereits alles und jeden; man habe alles gehört und gesehen, was es gibt und dann noch ein wenig mehr als das. Keiner in der Zunft ist gegen diese Hybris gefeit – und wenn man dann eine Sekunde nicht aufpasst, kommt als Quittung dieser Schwinger in den Magen, der einen einknicken lässt; ächzend und stöhnend kniet man vor der Realität und für jede Großkotzigkeit, der man sich je schuldig gemacht hat, leistet man Abbitte.

Aber – wie im richtigen Leben – was gibt es Schöneres, als wenn der Schmerz nachlässt. Das ist die Phase, in der ich mich gerade befinde: Irgendwie muss es mir gelungen sein, einen heute 70-jährigen Sänger und Songwriter zu ignorieren, der in den 50 Jahren seiner Karriere mehr als ein Dutzend Alben aufgenommen hat – Chris Smither. Und welch eine unverdiente Freude, seine Musik jetzt kennenlernen zu dürfen, als sei sie ganz frisch und neu und eben erst geschrieben.

Elegantes Fingerpicking und flirrende Leichtigkeit

Möglich macht dies das Album „Still On The Levee“ (Signature Sounds/Cargo), auf dem Smithers selbst – wie vor ihm John Prine oder Will Oldham – sein Repertoire einer Neuerfindung unterzieht, also alte Lieder neu einspielt. Mit jedem Song, der hier unaufgeregt und kompetent begleitet von Allen Toussaint, Loudon Wainwright III oder den Musikern von Morphine aus den Boxen tänzelt, wird man stiller und andächtiger: Was für eine Lebensleistung!

Geboren wurde Smithers in New Orleans in einen Professorenhaushalt. Als Teenager zog es ihn nach Boston, um am Folk Revival teilzuhaben. In den Siebzigern hätten wir ihn fast – wie so viele – an die Drogen verloren, doch seit gut 25 Jahren veröffentlicht Smithers wieder auf kleinen Labels seine Musik, deren elegantes Fingerpicking an Geoff Muldaur (oder den gemeinsamen Lehrmeister Lightnin‘ Hopkins) erinnert.

Sein Gesang ähnelt dem von Kris Kristofferson, und seine Lieder erreichen manchmal das Niveau Townes van Zandts. Was „Still On The Levee“ darüber hinaus zu so einem erstaunlichen Album macht, ist die Homogenität der 25 Songs, die ihren Grund vielleicht in der flächig flirrenden Leichtigkeit hat, mit der Smithers seinen Gesang unterlegt: Sein Spiel heischt nie Aufmerksamkeit. Es trägt die Lieder eher wie eine Welle den Surfer.

Folk-Klänge und Konzeptpferde

Diese Homogenität fehlt erwartungsgemäß einem gleichzeitig mit „Still On The Levee“ erschienenen Tribute-Album namens „Link Of Chain“ (Signature Records/Cargo), auf dem sich alte Smithers-Fans wie Jorma Kaukonen oder Bonnie Raitt neben Jungspunden wie Heather Maloney am Katalog des von mir schändlich Ignorierten versuchen und dafür mal im Folk, in der Country Music oder im Rock’n’Roll nach passenden Ideen suchen. Dafür sticht einem hier die Kraft einzelner Songs besser ins Auge respektive Ohr: „Rosalie“ oder „Train Home“ oder „Can’t Shake These Blues“, das sind Arbeiten, die Anspruch erheben auf die Aufnahme in das Pop-Pantheon.