Ina Forsman Band

02
Mär 2017
Donnerstag

Ina Forsman,  kein Geheimtip mehr….

Ina Forsman ist die, auf die ihr gewartet habt. Vielleicht habt ihr sie schon einmal auf Europas Bluesbühnen gesehen, wenn sie die Menge mit ihrer einprägsamen, faszinierenden Stimme betörte. Möglicherweise war sie sogar eure Favoritin, als sie 2014 Finnland bei der European Blues Challenge vertrat, oder ihr habt sie bei einem ihrer Gastauftritte mit Guy Verlinde oder Helge Tallqvist erlebt. Spätestens jetzt, da sie ihr gleichnamiges Debutalbum bei Ruf Records veröffentlicht und mit dem Blues Caravan 2016 durch die Welt touren wird, ist es Zeit sie einmal ausführlich vorzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

Ina Forsman ist all das, was großartige Musik früher einmal auszeichnete: echt, authentisch und mit Texten und Melodien, die vom Herzen kommen. Auch Ina Forsman selbst ist genau so, wie eine herausragende Frontfrau sein muss: geheimnisvoll, ehrlich, leidenschaftlich und gefährlich. Wenn ihr die zehn selbstgeschriebenen Songs und das umwerfende Cover von Nina Simone „I Want A Little Sugar In My Bowl“ gehört habt, werdet ihr das Gefühl haben, sie in- und auswendig zu kennen und zugleich noch mehr wissen zu wollen.
Als erstes fällt ihre Stimme auf. Sie ist ohne Zweifel eine der Hauptwaffen aus Inas Arsenal und zugleich das Sahnehäubchen bei den Big Band- und Soul-Blues-Pianoklängen ihrer Herzschmerzsongs. Im finnischen Helsinki aufgewachsen hoffte sie immer, dass ihr ihre Stimme neue Türen öffnen würde. „Ich war sechs Jahre alt, als ich das erste Mal sagte, dass ich Sängerin werden will. Als ich sieben war, gab mir meine Tante mein erstes Album von Christina Aguilera. Für mich ist ein großartiger Sänger jemand, der eine kraftvolle Stimme und keine Angst davor hat sie auch zu nutzen – in all ihren Färbungen und Schattierungen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch Inas Debutalbum ist weitaus mehr als ihre gottgegebene Stimme. Diese elf Songs sprechen von einer Künstlerin, die den Blues lebt und atmet, die seit sie 17 ist, auf der Bühne steht und die von der finnischen Harmonica-Legende Helge Tallqvist lernen durfte. „Durch Helge bin ich erst zum Blues gekommen“, erinnert sie sich. „Er nahm mich mit ins Studio und stellte unsere Band vor ein paar Jahren zusammen. Es gibt nicht genug Worte, um zu beschreiben, wie viel ich von ihm gelernt habe. Über Musik, aber auch über das Organisieren von Gigs, den langweiligen Papierkram und über das Leben überhaupt.“

„In allen Songs geht es um die Liebe und ihre Höhen und Tiefen“, erklärt sie. „Sie haben alle einen Hintergrund und sind daher etwas sehr Persönliches, auch wenn manche etwas ernster und tiefsinniger wirken als andere. Zum Beispiel ist der Song „Pretty Messed Up“ der letzte Liebesbrief an meinen Exfreund und in „Bubbly Kisses“ geht es um Sex im Rausch.“ Die Aufnahmen für das Album fanden in den Wire Recording Studios im texanischen Austin statt. Ihr Team bestand aus Laura Chavez und Derek O’Brien (Gitarre), Nick Connolly (Keys/Organ), Russell Jackson (Bass) und Tommy Taylor am Schlagzeug. Zusätzliche Unterstützung gab es von Blues Harp-Spieler Helge Tallqvist, den Bläsern von The Texas Horns und natürlich von Produzent und Saxophonspieler Mark „Kaz“ Kazanoff. „Ich war die ganze Zeit über so glücklich“, erinnert sich Ina. „Die Woche, die ich in Austin verbracht habe, wird für lange Zeit eine meiner liebsten Erinnerungen sein. Ich durfte mit großartigen, talentierten Menschen arbeiten, in einer Stadt, die für mich am anderen Ende der Welt ist. Noch vor kurzem wagte ich nicht einmal, von so etwas zu träumen. Wir haben so hart gearbeitet und mit jedem Tag fühlte ich mich müder – aber ich konnte es auch jeden Tag weniger erwarten, endlich wieder ins Studio zu kommen.“

Und das hört man. In einer Zeit, in der die meisten Bluesalben vom Gitarrensound dominiert werden, verkörpert Inas Album echten Swing mit dem Soul- und Bluessound einer längst vergangenen Ära. Durch Inas besonderen Stil wirkt es aber zugleich modern und das macht die Platte einzigartig. „All meine Lieblingslieder haben Piano- oder Bläseranteile“, erklärt Ina. „Piano und Saxophon sind meine liebsten Instrumente, also war das von Anfang an klar.“
Mit diesem Album im Gepäck und der Aussicht auf Tourneen in Europa und den USA gilt Ina bereits jetzt als Geheimtipp für 2016. Doch die Sängerin selbst will solche Prophezeiungen lieber ignorieren und den Moment genießen. „Manchmal ist es gut, wenn man sich einfach von der Musik leiten lässt“, überlegt sie. „Mein nächstes Album könnte völlig anders werden – und wird es wahrscheinlich auch. Deshalb ist Songwriting so spannend, denn man weiß nie, woher die nächste Inspiration kommen wird…“

www.inaforsman.com